Auch zu Beginn des neuen Jahres 2016 war ich damit beschäftigt, die Eindrücke und Erlebnisse der Weltmeisterschaft über 50 km in Doha (Quatar) zu verarbeiten. Von dem Wettkampf hatte ich mich körperlich erstaunlich schnell erholt und ließ das Laufjahr 2015 bei einem landschaftlich sehr reizvollen Silvesterlauf von Zossen nach Ludwigsfelde in Brandenburg ausklingen.
Doch es dauerte sehr lange, um die Emotionen meiner WM-Premiere einzuordnen. Auf jeden Fall wurde mir erneut klar: der Bereich des Ultramarathonlaufens passt am besten zu meiner Persönlichkeit. Nicht nur das tägliche Training ist ein perfekter Ausgleich und gibt mir Kraft, die vielfältigen Hindernisse des Lebens zu bewältigen. Auch der Sport selbst, die Wettkämpfe, geben mir Motivation, an meine Leistungsgrenze zu kommen und diese kontinuierlich zu verschieben.
Wenn dann noch die Leidenschaft entfacht ist, bin ich kaum zu bremsen. Doch wenn ich auch über 100 km erfolgreich sein möchte, muss ich lernen diese Leidenschaft und meine Energie möglichst effektiv und gleichmäßig einzuteilen. Dies ist ein Ziel, was ich sehr gerne in diesem Jahr erreichen würde.
Am 4. Dezember wird in Spanien die Weltmeisterschaft über 100km ausgetragen. Ich möchte dabei sein, um mich mit den besten Langstreckenläufern der Welt zu messen. Dazu muss ich mich qualifizieren. Ich muss dazu die 100km bei meinem Debüt in einer Zeit laufen, so dass ich zu den sechs besten Deutschen über diese Distanz gehöre. Das wird mein Ziel bei den Deutschen Meisterschaften über 100km im August sein. Am 20.08. werde ich in Leipzig versuchen, mir das Ticket zur WM zu sichern. Bis dahin habe ich noch einen langen Weg vor mir und ich muss gewissenhaft trainieren. Ich möchte meinen Körper fordern aber nicht überfordern. Es wird eine Gratwanderung werden.
Ich möchte auch im Jahr 2016 zeigen, dass das Laufen in diesem Bereich nicht zur Qual werden muss, sondern durchaus viel Freude bereiten kann. Ich möchte mehr Laufen — I want it more!