Kaum aus Oberstdorf zurück in Berlin ging es auch schon wieder weiter zum nächsten Wettkampf. Vor meiner Tempomacher-Aufgabe beim Berlin-Marathon wollte ich noch einmal ganz kurzfristig meine Form auf der Stadionbahn über 25 Runden auf die Probe stellen. Mit meinem Trainer machte ich mich auf nach Marzahn, um im Rahmen des dortigen Läufercups an den Start zu gehen.
Bei böigem Wind begab ich mich gemeinsam mit rund 45 anderen Läuferinnen und Läufern auf die erste Runde an der Alle der Kosmonauten. Nach vielen langen Dauerläufen im Trainingslager wollte ich eher defensiv angehen. Doch dann lief es doch auf Anhieb so gut, dass gleich ein zügiges Tempo von ca. 3:07 Minuten/Kilometer angehen wollte. Da ich die 5-km-Marke nach 15 Minuten und 33 Sekunden überlief und mich dabei gut fühlte, hatte ich zunächst noch die Hoffnung, die zweite Hälfte so gestalten zu können, dass ich unter 31 Minuten bleiben konnte. Doch die zahlreichen Überrundungen, die ein Ausscheren auf die zweite oder gar dritte Bahn nötig machten, kosteten Kraft und bedeuteten einen zusätzlichen Weg. So verlor ich pro Runde wertvolle Sekunden. Trotz eines schnellen letzten Kilometers musste ich an diesem Tag akzeptieren, dass nicht mehr drin war. Meine Bahnbestzeit konnte ich allerdings um über 60 Sekunden auf 31:21 Minuten steigern. Die 31 Minuten knacke ich dann eben beim nächsten Mal.
Nun steht erstmal die Marathon-DM am 13. Oktober in München im Mittelpunkt. Die verbleibenden 2,5 Wochen werde ich bestmöglich nutzen, um topfit an den Start gehen zu können. Und da es dann keine Überrundungen geben wird, werde ich mich zuerst auf mich alleine und dann auf das Duell Mann gegen Mann konzentrieren.