Stürmische Frühjahrsböen, die Bäume nach dem Winter nicht nur zum Wanken und Knarren, sondern auch zu Fall bringen, sind normaler Weise keine angenehmen Voraussetzungen für einen langen Lauf am Wochenende. Für mich erhöhte das aber gerade die Spannung und meine Motivation. Ich ließ mich weder von den Wettervorhersagen, noch von den sich im Wind neigenden Baumwipfeln in Marienwerder kurz vor dem Start des Naturmarathons nicht aus der Ruhe bringen.
50 Kilometer in nördlicher Richtung vom Alexanderplatz entfernt wurde ich gemeinsam mit über 1000 anderen Läuferinnen und Läufern auf die erste der 10,5 Kilometer lange Laufrunde geschickt. Wobei diejenigen, die nur eine oder zwei Runden liefen, einen Vorsprung von 10 Minuten bekamen. Drei Runden lang konnte ich ein an die Streckenbegebenheiten angepasstes, konstantes Tempo halten. 31,5 Kilometer lang lag ich dabei auf Kurs zu einer Zeit von 2:27 Stunden. Eingangs der vierten Runde reduzierte ich, wie mit meinem Trainer besprochen, deutlich das Tempo, da mir der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Am wichtigsten war aber, die letztjährigen Magenprobleme in den Griff zu bekommen und mit der Schlussrunde im Dauerlauftempo die kommenden Wettkämpfe nicht blockiert zu haben.
So lief ich meinen erst fünften Marathon nach Hause und war nach 2:34:14 Stunden wieder am Sportplatz zwischen Wald und Finowkanal. Die Strecke war sehr abwechslungsreich. 40 % waren asphaltiert, 60 % schlängelten sich leicht profiliert auf festen aber unebenen Wegen durch den Wald. Enge Biegungen, Lichtungen, Wurzeln, Sandpassagen und Steine gestalteten den genau vermessenen Rundkurs sehr abwechslungsreich. Dazu kamen immer wieder diese stürmischen Böen. Mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden. Es war eine tolle Erfahrung, diese Distanz ins Training einzubauen. Das macht Lust auf mehr. Gerne bei etwas weniger Wind.