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We­ni­ge Tage nach mei­nem Ein­satz als Hase beim Frank­furt Ma­ra­thon am letz­ten Wo­chen­en­de im Ok­to­ber konn­te ich nach ei­ner Trai­nings­ein­heit und dem an­schlie­ßen­den Du­schen plötz­lich kei­nen Schritt mehr ma­chen. Lan­ge war für mich un­klar, was der Grund war. Erst ein MRT brach­te Auf­schluss: ein Kno­chen­marks­ödem im Kreuz­bein brach­te mich zum Stop­pen. Ich muss­te eine Pau­se ein­le­gen.

Die Pau­se an­zu­neh­men fiel mir an­fangs nicht schwer. Mein Kör­per si­gna­li­sier­te mir das ein­deu­tig. Und ich hör­te auf ihn. Spä­ter wur­de es et­was schwie­ri­ger, denn ab Mit­te De­zem­ber war ich wie­der be­schwer­de­frei. Doch die Ärz­te rie­ten mir zur Vor­sicht. So be­gnüg­te ich mich bis Mit­te Fe­bru­ar mit Al­ter­na­tiv­trai­ning — also Schwim­men, Rad­fah­ren, Aqua­jog­gen und Ski­lang­lauf.

Ein Kon­troll-MRT brach­te dann die Er­leich­te­rung. Das Ödem war wie­der ver­schwun­den. Seit Fe­bru­ar kann ich nun wie­der lau­fen. Dass was sonst so selbst­ver­ständ­lich war, war plötz­lich sooo wert­voll.

Die­se eine Pau­se zeig­te mir, wie kost­bar es ist, ge­sund zu sein und ohne Ein­schrän­kun­gen das zu tun, was man am liebs­ten möch­te.

Zu An­fang be­scher­ten mir schon die ers­ten 15 Mi­nu­ten in­ten­si­ve Glücks­ge­füh­le.
In­zwi­schen kann ich schon wie­der 60 Mi­nu­ten am Stück ren­nen. Da­bei ge­nie­ße ich je­den Schritt und freue mich auch über klei­ne Fort­schrit­te.

Bis ich wie­der ei­nen Wett­kampf be­strei­ten wer­de, wird es noch et­was dau­ern. Ein Ma­ra­thon be­fin­det sich noch in wei­ter Fer­ne. Und das Ziel mit ei­ner neu­en Best­zeit spielt erst­mal kei­ne Rol­le. Mein Kör­per möch­te aber wie­der Lau­fen und wird mir auch schon sa­gen, wann er wie­der für gro­ße Zie­le be­reit ist. Eins ist für mich klar: ich lie­be die Be­we­gung, ich lie­be das Lau­fen.

Eine Pau­se hat eben nicht nur Nach­tei­le, auch wenn es pha­sen­wei­se sehr schwer fällt, an­zu­neh­men, dass der eig­ne Kör­per eine Pau­se be­nö­tigt.