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Niels Bubel beim 25. Havellauf in Berlin

Es war ein Ge­burts­tags­fest der be­son­de­ren Art. Der Ha­vel­lauf fei­er­te sei­ne 25. Auf­la­ge. Der Ju­bi­lä­ums­laufs stand in die­sem Jahr aber auch im Zei­chen des Ab­schieds. Nach mei­nem Sieg im Vor­jahr und den tol­len Er­in­ne­run­gen dar­an war es mir wich­tig, ge­ra­de bei Hü­bis letz­tem Ha­vel­lauf mit da­bei zu sein. Bernd Hüb­ner, der einst vom Ru­dern zum Lau­fen wech­sel­te und in sei­nem Le­ben über 100 Ma­ra­thon­läu­fe ab­sol­vier­te, ha­ben es die Teil­neh­mer zu ver­dan­ken, dass es die­sen Lauf gibt. 1990 fand der von vie­len als schöns­ter Land­schafts­lauf Ber­lins emp­fun­de­ne Lauf an der Ha­vel zum ers­ten Mal statt. Seit­dem wa­ren vie­le be­kann­te Läu­fe­rin­nen und Läu­fer am Gro­ßen Wann­see ver­tre­ten. Der Schnells­te auf der Wen­de­punkt-Stre­cke Rich­tung Glie­ni­cker Brü­cke ist bis heu­te der Bran­den­bur­ger Jens Karraß. 42:34 Mi­nu­ten be­nö­tig­te er für die 13,7 lan­ge Stre­cke, die al­ler­dings da­mals nach dem Start noch ohne den klei­nen Schlen­ker zur Ba­de­stel­le ver­lief. Mit die­sem Um­lauf ist seit dem Jah­re 2008 mein Trai­nings­part­ner Lenn­art Spo­nar mit 42:58 Mi­nu­ten die Mess­lat­te.

In die­sem Jahr bot der hei­ße Som­mer­tag mit Tem­pe­ra­tu­ren bis zu 35 Grad je­doch kei­ne re­kord­taug­li­chen Be­din­gun­gen. Nach dem Start­schuss, den der Va­ter des Ber­lin-Ma­ra­thons, Horst Mil­de ab­gab, hat­te ich den­noch Lust auf ein schnel­les Tem­po. Das hat­te ei­nen ein­fa­chen Grund: Nach drei an­stren­gen­den Stu­di­en-Klau­su­ren und Ta­gen, in de­nen das Lau­fen ein we­nig ver­nach­läs­sigt wur­de, woll­te ich mir den Spaß am Lau­fen nicht von der Son­ne neh­men las­sen. Zu­sam­men mit dem Pan­ora­ma auf dem Stre­cken­ver­lauf konn­te ich nicht an­ders als mich an die Spit­ze zu set­zen. Al­les an­de­re hät­te mei­ne Ver­fol­ger wohl auch ver­wun­dert. Für mich ist das aber in kei­ner Wei­se eine Selbst­ver­ständ­lich­keit. Ich bin im­mer wie­der aufs Neue dank­bar da­für, ge­sund und mit ei­nem leis­tungs­fä­hi­gen Kör­per an der Start­li­nie zu ste­hen.

Der Hin­weg Rich­tung Potsdam,sozusagen fluss­ab­wärts, war sehr schnell; schnel­ler als ich ge­dacht hät­te. Et­was mehr als 15:30 Mi­nu­ten hat­te ich für die ers­ten 5 Ki­lo­me­ter ge­stoppt. Am Wen­de­punkt hat­te ich be­reits ei­nen Vor­sprung von rund 2 Mi­nu­ten. Da­ni­el Nau­mann hat­te sich zu die­sem Zeit­punkt et­was von Ma­xi­mi­li­an Meiß­ner ab­set­zen kön­nen. Auf mei­nem Rück­weg durf­te ich mich dann et­was mehr mit der Hit­ze quä­len. Es weh­te kein Lüft­chen und auch das Was­ser an der Ver­pfle­gungs­stel­le brach­te kaum Er­fri­schung. Ich such­te eine ge­sun­de Mi­schung aus An­stren­gung und Er­träg­lich­keit. Dass ich da­bei et­was lang­sa­mer wur­de, war un­ter die­ser Kon­stel­la­ti­on schon in Ord­nung und bis zum Hö­he­punkt in Mün­chen habe ich auch noch ein we­nig Trai­ning vor mir. Die Freu­de wie­der schnell lau­fen zu kön­nen war grö­ßer. Glück­lich er­reich­te ich die Ziel­li­nie am Lö­wen und wie­der­hol­te mei­nen Sieg in 45:31 Mi­nu­ten. Den zwei­ten Platz si­cher­te sich Da­ni­el Nau­mann, der Ma­xi­mi­li­an auf Di­stanz hal­ten konn­te.

Im Rah­men der Sie­ger­eh­rung, bei der ich ei­nen wei­te­ren Ber­li­ner Bä­ren als Sie­ger­tro­phäe über­reicht be­kam, so dass sich der Bär aus dem letz­ten Jahr nicht mehr so al­lei­ne füh­len muss, wur­de Hübi als lang­jäh­ri­ger Or­ga­ni­sa­tor und Kopf ei­nes gro­ßen Teams aus Mit­glie­dern sei­nes Lauf­treffs und der Leicht­ath­le­tik­ab­tei­lung des Ver­eins Pro Sport Ber­lin 24 für sei­ne Aus­dau­er der be­son­de­ren Art ge­büh­rend ge­ehrt, be­ju­belt und ge­fei­ert.

An die­ser Stel­le möch­te ich mich auch bei Hübi für sei­ne lie­bens­wür­di­ge Art, die Din­ge in die Hand zu neh­men, be­dan­ken. Er hat mei­nen Re­spekt zu­sätz­lich zu sei­nem All­tags­le­ben und sei­nem Lauf­trai­ning den Ha­vel­lauf 25 Jah­re lang eh­ren­amt­lich auf die Bei­ne ge­stellt zu ha­ben. Das wa­ren ins­ge­samt sehr emo­tio­na­le Au­gen­bli­cke und manch ei­ner soll eine Trä­ne in Hü­bis Au­gen ent­deckt ha­ben, was die­ser aber ve­he­ment de­men­tier­te.

Si­cher ist je­doch, dass kein Ende des Ha­vel­lau­fes in Sicht ist, da der Ver­ein Pro Sport Ber­lin 24 be­reits die fol­gen­den Auf­la­ge vor­be­rei­tet und ich mit Si­cher­heit wie­der da­bei sein wer­de.

Er­geb­nis­se
Vi­deo-Por­trait über Bernd Hüb­ner
Be­richt auf laufticker.de von Vol­ker Goi­ne­au
Vi­deo von Hel­mut Win­ter
In­fos zum Ha­vel­lauf 2015